Drei Marken, eine Vision: Wie wir aus Erfahrung Zukunft gestalten

Zweieinhalb Jahre ist es nun her, seit aus den Einzelunternehmen proxomed, PHYSIOMED und ERGOFIT die PHYSIOMED ELEKTROMEDIZIN AG wurde. Die drei renommierten Marken blieben im Markt erhalten – und dennoch hat sich viel getan. Wie sich der Zusammenschluss gestaltet hat, wie es weitergehen soll und was dies für Kunden und Partner bedeutet, fragten wir Salim Abu-Abed, den neuen Vorstandsvorsitzenden der PHYSIOMED GROUP.

» Welche Synergien konnten Sie in den letzten zwei Jahren konkret heben, und wie profitieren die Kunden, also Physiopraxen und Rehazentren, davon?

Die größten Synergien liegen in der Entwicklung und im Service. Durch gebündelte Forschung und eine gemeinsame technische Basis können wir neue Produktideen deutlich schneller umsetzen. Im Vertrieb profitieren unsere Kunden heute von einem breiteren Produktportfolio – von Diagnostik über Therapie bis Training – und einem zentralen Ansprechpartner, der alle Bereiche abdeckt. Auch im Service haben wir Prozesse vereinheitlicht und Reaktionszeiten verkürzt. So erleben unsere Partner eine neue Einfachheit im Kontakt und eine höhere Verfügbarkeit von Wissen und Lösungen.

» Wie positioniert sich die PHYSIOMED GROUP heute im Vergleich zu vor zwei Jahren? Was unterscheidet Sie von Wettbewerbern?

Heute verstehen wir uns als ganzheitlicher Anbieter für medizinische Trainings- und Therapielösungen – von der Analyse über die Behandlung bis zur aktiven Rehabilitation. Unser Anspruch „alles aus einer Hand“ ist dabei keine Floskel, sondern gelebte Realität. Durch die Fusion ist ein Unternehmen entstanden, das Technologie, Medizin und Bewegung nahtlos verbindet. Was uns von anderen unterscheidet, ist die Kombination aus deutscher Entwicklungsqualität, praxisnaher Erfahrung und echter Kundennähe.

» Wo sehen Sie aktuell die größten Chancen im Markt – und welche Rolle spielen dabei Trends wie Digitalisierung oder vernetzte Trainingsgeräte?

Der Markt bewegt sich stark in Richtung Vernetzung und Datenintegration. Für Physiotherapeuten und Rehazentren wird es zunehmend wichtig, Training und Therapie digital abzubilden und patientenübergreifend zu dokumentieren. Hier eröffnen sich große Chancen – vor allem für Anbieter, die Geräte, Software und Service ganzheitlich denken. Wir arbeiten intensiv an digitalen Lösungen, die Training, Therapie und Nachsorge intelligent miteinander verbinden. Dabei sehen wir Digitalisierung nicht als Selbstzweck, sondern als Werkzeug, um Therapieerfolge messbarer und den Praxisalltag effizienter zu machen.

» Welche Rückmeldungen bekommen Sie von Einrichtungen, die Geräte der PHYSIOMED GROUP im Einsatz haben – und wie fließt dieses Feedback in die Weiterentwicklung ein?

Das Feedback ist für uns einer der wichtigsten Treiber in der Produktentwicklung. Viele unserer Ideen entstehen direkt aus Gesprächen mit Therapeutinnen, Ärzten oder Betreiberinnen von Rehazentren. Häufig geht es um ganz praktische Dinge: intuitive Bedienung, Zeitersparnis oder flexible Trainingssteuerung. Wir haben feste Strukturen geschaffen, um Kundenrückmeldungen systematisch in die Entwicklungsprozesse einfließen zu lassen. Diese Nähe zur Praxis ist ein zentraler Bestandteil unserer Identität.

» Wie begegnen Sie den wirtschaftlichen Herausforderungen – etwa steigende Kosten, politische Rahmenbedingungen oder die veränderte Investitionsbereitschaft bei Kundinnen und Kunden?

Natürlich spüren auch wir den Druck steigender Kosten und die Unsicherheiten im Gesundheitswesen. Gleichzeitig hilft uns die neue Größe der PHYSIOMED GROUP, Stabilität zu schaffen – sowohl intern als auch für unsere Kunden. Durch gemeinsame Beschaffung, effizientere Produktion und gebündelte Logistik können wir Preisentwicklungen abfedern und Verlässlichkeit sichern. Für viele Praxen ist das ein wichtiges Signal: Qualität, Service und Kontinuität bleiben gewährleistet, auch in schwierigen Zeiten.

» Was sind die nächsten großen Schritte, die Sie mit der PHYSIOMED GROUP gehen wollen? 

Wir werden unser Portfolio in den kommenden Jahren gezielt weiterentwickeln – insbesondere im Bereich vernetzter Systeme, digitaler Trainingssteuerung und smarter Diagnostik. Gleichzeitig möchten wir neue Märkte erschließen, sowohl international als auch im Bereich Prävention und betriebliche Gesundheitsförderung. Außerdem bleiben Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen für uns ein wichtiger Bestandteil, um Innovation praxisnah zu gestalten.

» Wenn Sie persönlich auf die Fusion zurückschauen: Worauf sind Sie besonders stolz – und welches Learning aus den letzten zwei Jahren würden Sie einem anderen Unternehmer mitgeben, der über eine Fusion nachdenkt?

Besonders stolz sind wir darauf, dass wir trotz aller strukturellen Veränderungen den menschlichen Faktor nie aus dem Blick verloren haben. Eine Fusion ist kein reines Zahlenprojekt – sie gelingt nur, wenn die Menschen dahinter überzeugt sind und mitgestalten dürfen. Unser wichtigstes Learning: Kommunikation ist der Schlüssel. Transparenz, Geduld und echtes Zuhören sind oft wichtiger als jedes Organigramm.

» Wenn Sie nach vorne blicken: Wo sehen Sie die PHYSIOMED GROUP in fünf Jahren – speziell im Hinblick auf die Bedürfnisse von Physiotherapeuten und Reha-Einrichtungen?

In fünf Jahren möchten wir der Partner sein, an den Physiotherapeutinnen und Rehazentren zuerst denken, wenn es um vernetzte, effiziente und ganzheitliche Lösungen geht. Wir wollen Therapie und Training noch stärker miteinander verbinden – analog, digital und menschlich. Unser Ziel bleibt, den Arbeitsalltag unserer Kunden einfacher zu machen und Patientinnen und Patienten zu besseren Ergebnissen zu verhelfen. Wenn uns das gelingt, haben wir als PHYSIOMED GROUP alles richtig gemacht.


Das Gespräch mit Salim Abu-Abed führte Marion Trutter.

Veröffentlicht am 25.08.2025